Skitour auf die Freigerscharte in den Stubaier Alpen
Anzeige – gestern Abend war ich nach einem intensiven Arbeitstag ehrlich gesagt zu faul zum Tour planen.
So sehr ich Skitouren gehen liebe, aber die Ausmacherei kann oft anstrengend sein. Also bin ich einfach früh ins Bett. In der Früh wird mir schon was einfallen. Hoch rauf halt, weil weit rauf Regen und so.
Heut früh dann spontan mit Christian Kontakt … und weil wir eh beide Richtung Stubai starten wollten, haben wir uns auf ein Packtl gschmissen und sind los. Spät … aber was soll’s … heut is uns nix davongelaufen.
Plan war irgendwie Richtung Pfaff oder so … und weil dann Stau gen Gletscher und wir zu dem Zeitpunkt grad beim Parkplatz zur Nürnberger Hütte, haben wir schnell auf „irgendwas Richtung Freiger“ umdisponiert.
Ab Parkplatz muss man kurz ein Stück dem Forstweg entlang tragen, danach geht’s wunderbar bis hinter die Bsuchalm. Die Zwing danach ist voll mit Knollelen. Rechts der Knollen kann man ein gutes Stück noch mit Ski raufgehen, aber dann ist Schluss. Also Ski am Rucksack und zu Fuss weiter. Nach den Knollen kommt noch das kurze Stück über den Wasserfall. Das geht rauf, aber zu Fuß gut. Danach kommt noch ein heikleres Stück, wo’s rechts steil zum Bach runtergeht. Heute ging’s ohne Harscheisen, aber mancher mag sich mit da wohler fühlen.
Hat man diese Schlüsselstelle überwunden, eröffnet sich ein traumhafter Blick taleinwärts und hinauf zur Nürnberger Hütte. Vom Freiger runterkamen schon einige Skitourengeher, im Aufstieg waren auch noch ein paar. Deshalb haben wir links abgebogen und sind rauf in Richtung Rote Grate und Freigerscharte. Von dort aus könnten wir immer noch Freiger gehen, wenn wir denn Lust gehabt hätten.
Die Freigerscharte liegt auf 3.024 m und von dort hat man einen grandiosen Blick hinüber zum Becherhaus und wenn man zurückblickt, erfreuen die Feuersteine das Auge. Von der Scharte hinauf gen Freiger war heut nix gespurt und weil wir eh schon spät dran waren, haben wir den Freiger heute Freiger sein lassen und dafür eine ordentliche Pause mit einfach nur Aussicht genießen und „wie heißt welcher Berg“ …
Abfahrt Freigerscharte
Die ersten paar Hangelen waren ganz nett. Kein Puderzucker, aber im Schatten noch so was wie Pulver, teilweise mit einem leichten Deckel, windgepresst. Ab da wo dann die Spuren vom Freiger runterkommen, ist’s dann nimmer so prickelnd. Mehr oder weniger harter Deckel, alte Spuren. Am besten noch eher gegen Aufstieg Feuerstein rübergequert, da sind weniger Spuren drin und leichter fahrbar.
Je weiter man zur Zwing kommt, umso spannender wird’s da mag man schon gut aufm Ski stehen, sonst vergeht einem die Freud. So gut die Bachquerung rauf ging, so molto abenteuerlich ist sie auf Skiern abwärts. Da wird’s dann noch mal warm, weil ausrutschen wär hier nit so lässig!!!
Wenn man die Stelle überwunden hat, folgen noch ein paar tricky Schwünge durch die Knollen und dann heißt’s wieder Ski am Rücken und zu Fuss über den Knollenhaufen steil abwärts. Aber das ging besser als erwartet!
Anyway … prickelnd ist was anderes – so was muss man mögen, aber auch können! Sonst is man hier völlig fehl am Platz.
Ich persönlich mag ja so was, weil spannend, herausfordernd … Hier mein besonderer Dank an meinen Begleiter Christian, der mir heut ein so feiner und umsichtiger Tourenpartner war!
Wegen der Schneeverhältnisse bräucht man die Tour also nicht machen, die Kulisse ist jedoch ein Traum!
Domo (18.02.2024)