Skitour auf den Pirchkogel, Kühtai, 4.5.2023

Tagesabhängige Tourenbewertung

Skitour im Kühtai – Pirchkogel, Grieskogelscharte, …

Anzeige – Mittwochabend: ein Blick in diverse Wetterkarten. Es wird sternenklar. Endlich wieder mal, denn darauf habe ich lange schon gewartet. Es strahlt aus.

Donnerstagfrüh: Tagwache 5.45 Uhr. Little Flex ist auch schon wach und bekommt gerade von Mami Lini das Breakfast serviert. Ich bin mit einem Nutellabrot und einem Kaffee zufrieden.

Ein Blick aus dem Fenster in Richtung Osten. Ein roter Feuerball mitten im Inntal. Die Sonne geht auf. Es ist 6 Uhr. Auffellen, Auto einladen und ab ins Kühtai. Ausnahmsweise ohne „mein Buam Lukas“, er ist momentan Manager.

Im Frühjahr zählt jede Minute und um 7.30 Uhr will ich drinnen starten. Ein paar feine Firnschwünge sollen es heute werden (sie wurden es!) und spätestens zu Mittag will ich wieder zu Hause sein. Der frühe Vogel ist im Frühjahr nämlich sicher unterwegs.

Start von der Hochalterbahn im Kühtai

Von der Hochalterbahn beim Parkplatz geht’s mit Skiern los. Links das Kanonenrohr ist etwas ruppig und in der Früh schön hart. Der Grund: alte eingefrorene Spuren. Diese kommen deshalb zustande, weil so mancher Skitourengeher am Tag zuvor viel zu spät abfährt. Wirklich eisig ist der Aufstieg nicht. Aber es gibt noch andere Pistenabschnitte, die sind weit glatter. Diese nehme ich dann für die Abfahrt her.

Bald sind die ersten Tourengeher eingeholt. Mein erstes Ziel ist der Pirchkogel. Griffig, aber hart ist der Aufstieg hinauf zum Pirchkogel. Ein Rutscher ging vom Grieskogel auf die Aufstiegsspur ab. Und auch leider hier wieder eingefrorene Spuren in der klassischen Aufstiegs- bzw. Abfahrtsroute. Woher die kommen? Von zu spätem Abfahren einiger Tourengeher. Mit ein wenig Gespür und Wissen findet man genügend glatte Hänge und glattes Gelände. Sowohl oben als auch unten. Im Gelände hält der Harschdeckel in der Früh perfekt.

Gipfelkreuz Pirchkogel und Firnabfahrt

Vom höchsten Punkt geht’s mit Fellen (Achtung rutschig!) rüber und runter zum Gipfelkreuz. Mutterseelen alleine darf ich dort sein, weil sich kaum jemand den Gipfel holt, sondern der Großteil oben beim Vermessungspunkt bleibt. Mir soll es recht sein. Bla, bla, bla … ich gönne mir eine herrliche Firnabfahrt. So weit, bis sich die Himmelsrichtung dreht. Der Großteil, der das hier liest, wird wissen, wohin ich zuerst abgefahren bin –  „snowvalley“.

Wieder auffellen und zurück hinauf auf den Pirchkogel. Felle wieder ab, runter, ganz links. 9.30 Uhr. Gerade rechtzeitig für sehr steile Osthänge. Wo es etwas flacher ist, geht’s ein bisschen später auch noch. Recht viel später (sehr steil ostseitig) wird es sonst schon eher weich. Wieder auffellen. Die Grieskogelscharte schaut auch noch gewaltig aus. Und vor allem sehr glatt. Ein bisschen flacher, weniger Einstrahlung. Das wird auch noch ein Genuss. Gesagt, getan. Die nächsten 200 Höhenmeter Firn.

Heute habe ich nur Firn im Hirn. Ich wandere quasi mit der Sonne mit. Von Ost nach Süd. Solange bis ich zurück ins Tal fahre. Nicht die Aufstiegsroute, sondern die Piste daneben. Zisch, zisch bis zurück zum Parkplatz. Das war auch noch ein Leckerbissen.

Ein Firntag im Kühtai

Fazit: schönes Firntagerl auf der Sonnenseite im Kühtai erlebt. Schneelage ist gut. Nur rechtzeitig dran sein muss man für diverse Expositionen, damit man schönen Firn erwischt.
Langschläfer sollten momentan vielleicht auf die Nordseite Richtung Dreiseenlift ausweichen oder mit dem Rennrad am besten ins Kühtai hinaufkurbeln. Noch was: nur weil der Lawinenwarndienst Tirol keine täglichen Updates mehr liefert, heißt das nicht, dass es keine Lawinen mehr gibt. Es ist Frühjahrszeit. Die Schneelage ist noch verdammt gut und deshalb bitte auf die tageszeitliche Erwärmung achten. Deshalb ist es für mich absolut unverständlich, wie man um 11.30 Uhr (!) noch voll motiviert am Parkplatz den Pirchkogel im Visier haben kann. Wenn es schon so spät, dann ist der Dreiseenlift auf der Piste noch geeignet. Übrigens: an den Wochenenden 6./7. Mai und 14./15. Mai ist das Alpengasthaus Ruetz in St. Sigmund geöffnet. Dort einkehren lohnt sich immer.
Und noch etwa muss ich jetzt loswerden: Die Frage, die zuletzt immer wieder aufgetaucht ist: „Wie weit muss man im Kühtai die Skier tragen?“ Es gibt Webcams im Kühtai. Im Kühtai muss man die Skier gar nicht tragen. Meint ihr das Sellraintal oder das Kühtai? Im Kühtai gehen die Klassiker alle vom Tal weg. Am Rietzer muss man ganz unten ein Stück tragen. Detto ist es beim Zwieselbacher – bis ca. rein zum ersten Zaun.

Aber jetzt ist genug. (flex, 4.5.23)

Links: Webcams Kühtai, Mammut Store Innsbruck

Daten zur Tour auf den Pirchkogel:
Ausgangspunkt: Kühtai
Parkplatz kostenlos
Höhenmeter: 810 Hm
Schwierigkeit: mittel
Sterne bei Begehung (1-5): 4
Einkehrschwung: 6./7. Mai und 14./15. Mai ist das Gasthaus Ruetz St. Sigmund geöffnet.

 

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