Rietzer Grieskogel (2.884m), 11.1.2023

Tagesabhängige Tourenbewertung

Skitour auf den Rietzer Grieskogel

Anzeige – Geschneit hat’s in den Tuxer Alpen am meisten. Dazu morgen. Heute ging’s für mich in die andere Richtung, in Richtung Kühtai. Hinauf auf dem 2884 Meter hohen Rietzer Grieskogel. Geht’s oder geht’s nicht? Das war die gute Frage. Ein Versuch ist es immer wert. Wer sich die Lage nicht selbst anschaut, kann nicht großartig darüber erzählen.

Mei „Bua“ – Lukas – hatte heute leider keine Zeit mich zu begleiten. Aber wenn man eben „busy“ ist, geht die Arbeit vor. Wie war’s? Die großen Schneefälle sind zuletzt nicht gekommen. Aber immerhin hat es so viel Neuschnee gegeben, dass man zwischen den beiden Lawinengalerien losstarten kann. Gleich vorweg: rauf ist möglich im unteren Bereich, runter nicht. Punkt. Für die Abfahrt empfiehlt es sich, beim Retourweg auf die rechte Bachseite zu wechseln und über den Weg auf die Galerie abzufahren und von dort zum Auto zu marschieren.

Schneelage am Rietzer Grieskogel

Die Schneelage ist entsprechend der Gesamtlage so wie sie eben ist. Rein führte eine Spur links vom Bach. Ich blieb rechts beim Aufstieg und spurte selbst hinein. Dort reicht die Schneelage aus. Die kleinen Bächlein sind offen, aber man kommt problemlos darüber. Je höher man kommt, umso besser wird’s mit dem Schnee. Vor allem, weil der Schnee in die Mulden und Senken verfrachtet wurde. Teilweise liegt in den Senken richtig viel Schnee. Und auf den Kuppen und Graten ist es ausgeblasen.

Während der Großteil heute (es waren nicht viele Tourengeher am Weg) in Richtung Kreuzjoch/Mitterzeiger gingen, strebte ich den Rietzer an. Dort gab es eine Spur. Zwei Tourengeher waren mir um etwas voraus. Die Schneelage in den Narrenböden ist gut. Eben dort, wo der Schnee verfrachtet wurde.

Neues Gipfelkreuz am Rietzer Grieskogel

Oben rauf, die Steilstufe unterhalb des Gipfels geht tadellos. Spitzkehren führen hinauf. So wie auch hinauf zum Skidepot. Dort machten die beiden anderen (den Spuren zu entnehmen) Schluss. Ich hatte mir aber eingebildet, das neue Gipfelkreuz zu besuchen. Bei dem war ich nämlich noch nie. Also über den Grat hinüber. Teilweise aper und felsig, dann wieder etwas Schnee. In der Hälfte etwa war dann Stapfen angesagt. Teilweise echt mühsam, weil hier der Wind eine Menge an Schnee abgelegt hat. Vorsicht hier. Der weitere Anstieg ist eigentlich problemlos. Schon recht hart fallweise, aber recht gut zum Gehen. Nur der Wind aus S/SW hätte mich heute fast vom Grat „gewachtelt“. Gut, dass ich zuletzt in Osttirol so viel zum Essen bekommen habe.

Mutterseelenalleine am Gipfel. Einerseits hat das schon was. Aber irgendwie denke ich mir dann auch, wenn was passiert, ist überhaupt niemand da. Alles gut – Gedankengänge während einer Tour.

Abfahrt vom Rietzer Grieskogel

Zum Abfahren ist es so lala. Oben in den Senken recht gut. Fallweise hart gepresster Pulver. Fluffig keineswegs. Die Steilstufe eher links haltend geht auch. Am besten geht’s von den Narrenböden runter zum Bach. Hier hat der Wind zwar auch mitgespielt, der Triebschnee ist aber „noch“ recht locker. Unten muss man auf die rechte Bachseite wechseln. Viele Möglichkeiten gibt es nicht, weil der Bach offen ist. Auf Höhe Wasserschloss geht’s recht gut. Und dann über den Ziehweg runter auf die Galerie und von dort in Richtung Auto. Das macht momentan, wer vom Rietzer runter will, am meisten Sinn. Den Rest kann man vergessen.

Fazit

Ende gut, alles gut – Schnee braucht es noch. Aber für die Umstände ist es ganz ok. Das Gelbe vom Ei ist es nicht, aber der Rietzer ist schon halbwegs machbar. Leider hat die Sicht dann „urplötzlich“ nicht mehr so wollen wie ich es mir vorgestellt hatte. Planlos drauflosfahren kann man vom Rietzer runter nicht. Ein paar tückische Steine und Gräben sind schnell übersehen. Also Achtung.

Und Einkehren muss man ja auch nach einer Skitour: Entweder man fährt auf ein Bierli ins Kühtai zum Armin in die Schirmbar, oder man kehrt im Gasthaus Ruetz in St. Sigmund beim „Buam“, Clemens, Sarah, Lara, Berti und Rosi ein. Sowieso mein allerliebster Einkehrschwung, wenn ich weiter hinten im Sellrain unterwegs bin. Kulinarisch – top! (flex, 11.1.2023)

Daten zur Tour:
Ausgangspunkt: zwischen den letzten Lawinengalerien in Richtung Kühtai
Höhenmeter: ca. 1000 Hm
Gehzeit: ab 2,5 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Sterne bei Begehung (1-5): 3
Einkehrschwung: Gasthaus Ruetz (St. Sigmund), Schirmbar im Kühtai beim Armin

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