Anzeige – „Selbst droben am Glocknerspitz, da is a feiner Sitz, und auf der Adlersruh, hei da geht’s lustig zua“ …
Viele werden das Glocknerlied gar nicht kennen, aber ich kenne es seit meiner Kindheit. Immer nämlich, wenn wir bei unseren Verwandten in Kals, den Oberlohrs (Luckners) waren, hat mir die Monika auf der Lucknerhütte das Lied vorgesungen.
Erinnerungen, die blieben und auch jene an die längst verstorbene Monika. Danke! Gestern war es wieder mal so weit. Es ging nach Osttirol, zurück zu den Wurzeln, denn am Glockner war ich schon eine Zeit nicht mehr.
Am 17. Juni auf den Großglockner, Österreichs höchstem Berg
Viel Schlaf wird es nicht geben. Nein. Aber wenn man nochmals, und das am 17. Juni, den Glockner mit Ski geplant hat, wird schlafen ohnehin überbewertet. Mehr als 2 Stunden (23.00 bis 1 Uhr) sind es am Ende nicht geworden. Tagwache und frühstücken (wie immer Nutellabrot!! – ganz wichtig) bevor es überpünktlich an der Haustüre klingelte. 2:26 Uhr. Es war Lukas (mei Bua), wer sonst, der mich auf diesem Trip begleitete. Also rein ins Auto und ab nach Kals und hinauf zum Lucknerhaus Abfahrt: 2.30 Uhr. Viel ist um diese Zeit auf den Straßen nicht los. Lediglich diverse Waldbewohner schleichen sich herum. Füchse, Rehe, Igel – gesehen haben wir alles und die eine und andere schärfere Bremsung war ob dieser Nachtschwärmer auch nötig. Überlebt haben hoffentlich alle.
Bis zur Lucknerhütte mussten wir tragen, dann ging es eigentlich gleich auf Skiern weiter. Rechts und nicht direkt an der Stüdlhütte vorbei, über das Ködnitzkees und immer mit Blick auf Österreichs höchsten Berg weiter, der sich über die ersten Sonnenstrahlen freuen durfte. Wir hingegen „noch“ nicht. Vom Ködnitzkees ging’s die Rampe hinauf – also nicht rüber zur Adlersruh, sondern direkt unterhalb des Kleinen Glockners hinauf in Richtung Eisleitl. Dieser Zustieg war noch im Schatten und somit wie Beton und teilweise etwas knollig. Also entschieden wir uns auf Steigeisen im oberen Bereich umzustellen. Denn hier zu rutschen, wäre nicht besonders lustig. Mit Steigeisen war es wunderbar.
Weiter hinauf über das Eisleitl (super Stapfspuren) zum Sattele. Freilich mit Skiern am Rucksack, denn wenn man mit Lukas unterwegs ist, wird jeder weiße Fleck genutzt – zumindest zum Abfahren. Über den klassischen Weg, der gestern extrem griffig und herrlich zum Begehen war, ging es zum Gipfelkreuz. Recht viel besser könnte der finale Anstieg zum Gipfel nicht sein. Griffig, perfekt.
Übergang vom Kleinen zum Großen Glockner
Lediglich am Übergang vom Kleinen zum Großen Glockner (Stahlseil fix montiert) mussten wir vielleicht 1 Minute warten. bzw. sind wir einfach dann vorbei gegangen. Zwei Gipfelstürmer aus Polen oder aus der Slowakei (oder waren es Tschechen?) wussten momentan nicht mehr wirklich weiter. Geschafft haben sie es letztendlich dann. Gratuliere!
Alleine am Glockner
Was für ein Traumtag, wolkenloser Himmel, den Glockner hatten wir kurzfristig sogar für uns alleine. Bis dato alles richtig gemacht und von Kälte keine Spur. Sogar im T-Shirt hätte man es ausgehalten. Da habe ich den Glockner schon anders erlebt. Und wie.
Abfahrt vom Glockner
Nach ca. 20 Minuten ging’s wieder bergab. Runter zum Sattele und dann rein in die Skier und das schön weiche Eisleitl ganz rechts hinunter. Extra rechts, um die Stapfspuren nicht zu zerstören. Und dann in die Rampe rein, die mittlerweile aufgefirnt hatte. Wir haben extra oben noch eine kurze Pause eingelegt, denn auf den teilweisen knolligen Untergrund wäre es alles andere als angenehm zu fahren. Aber so um 9.50 war sie perfekt. Entlang der Aufstiegsroute zurück. Etwas ruppiger Sommerschnee am Ködnitzkees und unten schon sehr weich aber alles noch fahrbar bis genau zur Lucknerhütte. Und das am 17. Juni. Die Adlersruh war noch geschlossen, die Stüdlhütte, die Lucknerhütte und das Lucknerhaus sind bereits geöffnet.
Heimfahrt vom Glockner
Knapp vor 12 stiegen wir wieder ins Auto und fast exakt nach 12 Stunden Ausflug trudelten wir wieder bei mir zuhause ein. Und dann folgte ein verdientes Bierli. Ich glaube bei mir waren es etwas mehr. Egal – Den Glockner am 17.6. mit Skiern erleben zu dürfen und bis zur Lucknerhütte zu fahren und so ein Tagerl erleben zu dürfen, das muss ein bisschen gefeiert werden. Lukas war hingegen brav. Verabschiedete sich nach einem Schluck Bier, denn für ihn stand noch Stallarbeit am Programm. Müde wird der „Teifl“ a nie. Mich hingegen hats um 21.00 dann ziemlich weggebeamt.
Ein Gruß
Ein Gruß gilt noch dem Bergführer Peter den wir mit einer Gruppe am Gipfel getroffen haben und freilich den gesamten Oberlohrs und Luckners. Beim nächsten Mal wird eingekehrt. Dieses Mal war es leider etwas sehr stressig. Danke mei Bua für den lässigen Halbtagesausflug auf Österreichs höchsten Berg, den Großglockner.
Weil der Tag so schön war, gibt es heute ein paar mehr Bilder. Aber Glocknerbilder sind immer schön und die schaut man sich gerne an. (flex, lukas, 17.6.21)
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Ausganspunkt: Lucknerhaus 1920m
Höhenmeter: ca. 1880Hm
Gehzeit ab 5 Stunden
Schwierigkeit: schwer
Hochtour auf Gletschergelände. Gratanstieg ist ausgesetzt und verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit; Komplette Hochtourenausrüstung notwendig.
Einkehrschwung: Hüttenbetriebe (Adlersruh, Stüdlhütte, Lucknerhaus, Lucknerhütte)
Gebirge: Glocknergruppe
Fotos: Lukas Ruetz, Christof Strasser.
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