Hintere Jamspitze (3.156 m), Silvretta

Tagesabhängige Tourenbewertung

Ziel: Hintere Jamspitze (3.156 m)
Ausgangsort: Jamtalhütte 2.156m
Höhenmeter: 1.010 m Aufstieg
Distanz: 6,3 km
Gehzeit: 3 h
Aufstiegszeitpunkt: 8:00 Uhr
Schwierigkeit: mittel
Bewertung zum Zeitpunkt der Skitour (Sterne 1-5): 5
Gebirge: Silvrettagruppe
Exposition: NO
Einkehrschwung: Jamtalhütte oder Tuoi-Hütte (je nach Abfahrt)

Überschreitung Hintere Jamspitze 3.156m

Bevor die große Kälte bei uns eintraf, haben wir noch eine Skitour in luftigere Höhen mit kleinem Abstecher zu den Eidgenossen gewagt.

Zur Anreise hab ich diesmal nur Öffis benützt – erstens, weil ich seit kurzem das tolle VVT Jahresticket habe und gratis Zug/Bus fahre – und zweitens nebenbei noch die Umwelt schone. Start war am Samstag in IBK Hauptbahnhof. Mit dem Zug ging’s erst mal um 7:45 Uhr nach Landeck (Fahrzeit 45 min). Steigt man am Bahnhof Zams aus, fällt man quasi direkt in den Bus nach Galtür (Fahrzeit wiederum 70 min.)
Am Dorfplatz in Galtür folgt man dem Wegweiser JAMTAL und weiter der Beschilderung GAFFELAR. Erreicht man die letzten Häuser des Weilers (ca. 700m vom Dorfplatz) steht man eigentlich schon am Eingang zum Jamtal und kann die Skier anschnallen… und erst nach 10km wieder abschnallen ;-) Der Zustieg auf die auf 2.165m hoch gelegene Jamtalhütte ist mit ca. 3h 15min angeschrieben. Mit flottem Schritt schafft man das auch deutlich schneller. Bedingungen: strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen!

Am nächsten Tag sah alles ganz anders aus. Vor der Hütte dichtester Nebel und keine Lichtblicke in Sicht. Gott sei Dank durfte ich mich einer Gruppe Tiroler anschließen und weiter Richtung Hintere Jamspitze aufsteigen. Alleine wäre das ein Ding der Unmöglichkeit. Ausgestattet mit voller Gletscherausrüstung wird am besten von der Jamtalhütte der Ratrakspur kurz hintunter in den Graben abgefahren (den Hang direkt von der Hütte links taleinwärts zu queren, ist vielen schon zum Verhängnis geworden). Von dort geht’s über den Jamtalferner, den Rußkopf links liegen lassend. Je höher wir stiegen, umso mehr lichtete sich dann doch der Nebel. Vorbei an Ochsenscharte und Dreiländerspitze näherten wir uns einer Steilrinne, an deren Ende wir uns letztendlich am Fusse der Vorderen Jamspitze wiederfanden und endlich unser Ziel, die Hinteren Jamspitze erblickten. Auf den letzten Spitzkehren und am Gipfel kamen wir aber schon in den Genuss der sibirischen Kälte, die für die nächsten Tage angesagt war. Der Wind pfiff uns um die Ohren und die Handschuhe wollte keiner mehr ausziehen!

Hintere Jamspitze

Wir hatten mehrere Aufstiegs- bzw Abfahrtsvarianten im Kopf, entschieden uns dann aber für die direkte Abfahrt vom Gipfel entlang der Westrinne hinunter in Richtung Tuoi-Hütte.
Dazu mussten wir vom Gipfel kurz über felsiges Gelände Richtung Süden queren und dann weiter zu Fuss ca. 50hm rückwärts absteigen, bevor wir in die Rinne einfahren konnten.
Leider war der Schnee doch schon recht windgepresst und erforderte einiges an Kraft.
Auf herrlichem Schigelände sind wir dann weiter auf dem Deckelschnee – die schweren Hochtourenrucksäcke machten die Abfahrt nicht wirklich einfacher – wer sich leicht wie ein Schmetterling machte, konnte ein fatales Einbrechen vielleicht verhindern ;-). Die Abfahrt führte uns am legendären Piz Buin vorbei, welcher mit seinem imposanten Gipfelaufbau über der Tuoi-Hütte thront.

Für ein paar teure Fränkli haben wir uns auf der „putzigen“ Hütte auf 2.250m noch einen Kaffe oder Radler gegönnt und der eine oder andere hat noch eine Schweizer Küachli gegessen, um die Energiedepots für die weitere 45minütige Abfahrt zu füllen.
Bei zapfigen Temperaturen gings die 8km das Tal hinaus – einmal kurz wieder etwas nach bergauf tretteln, ansonsten auf tollem Forstweg in Skatingstil und Hocke hinab ins malerische Bergdorf Guarda im schweizerischen Engadin. Dort wartete dann das bestellte Taxi und brachte uns nach talauswärts nach Scoul, wo meine Begleiter die Autos abgestellt hatte. Nach einer Pizza-Stärkung in Pfunds ging’s dann zurück nach Innsbruck.

Ein genialer Tag nicht nur mit Gipfelüberschreitung, sondern auch noch mit Grenzüberschreitung :-)

Ein sakrisches Vergelt’s Gott dem ESVI unter der Führung von Christine Schranzhofer und Walter Föger für’s mich Anschließen dürfen und der genialen Truppe, die auch am 3. Tag ihrer Hochtour noch voller Energie dabei war (domo 25.02.2018)

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